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28. April 2024
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Augen Auf beim Möbelkauf - Schadstoffe in Möbel
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Augen auf beim Möbelkauf: Oftmals sind gefährliche Schadstoffe enthalten

Immer mehr Menschen reagieren mit gesundheitlichen Beschwerden, wenn sie sich in Wohnräumen aufhalten: Übelkeit, Augenjucken, Schnupfen oder Kopfschmerzen sind nur einige Symptome unter denen die Bewohner oftmals leiden. Hierfür sind nicht selten die vorhandenen Möbel oder Einrichtungsgegenstände Ursache „Nummer Eins“.

Insbesondere bei Gesundheitsbeschwerden, störenden Gerüchen oder bei anderen Verdachtsmomenten sollten Sie deshalb Kontakt mit einem Baubiologen aufnehmen: Ein solcher Gutachter für Schadstoffe im Haus kann krankmachende Gifte messen und deren Quellen finden. Anschließend wird er Ihnen maßgeschneiderte Lösungen unterbreiten, damit Sie wieder „gesund wohnen“ können.

Mögliche Schadstoffquellen bei Möbel

Die Raumluft kann beispielsweise wie folgt belastet sein:

  • Durch Holzschutzmittel von vorbehandelten Hölzer. Dies kann unter Umständen bereits im Sägewerk passieren, ohne dass z.B. Möbelhändler oder Möbelhersteller davon Kenntnis haben.
  • Durch Spanplatten oder OSB-Platten. Diese geben oftmals zu viel Formaldehyd oder Essigsäure ab
  • Durch verwendete Kleber, Lacke, Beschichtungen, Lasuren werden VOC’s und andere Lösemittel abgegeben
  • Durch schädliche Ausgasungen bei Schaumstoffen (Polstermöbel, Matratzen) wie z.B. Weichmacher, Flammschutzmittel, Dichlorbenzol oder Isocyanate

Insbesondere ist Formaldehyd immer noch einer der weit verbreitetsten Schadstoffe in Innenräumen. Dessen stechender Geruch kann man noch in recht geringen Konzentrationen (unter 1 ppm) wahrnehmen. Die Hauptquellen für Formaldehyd sind Spanplatten in Wandaufbauten, Decken- und Fußbodenverkleidungen sowie in (minderwertigen aber auch teuren) Möbelstücken.

In der Raumluft enthaltenes Formaldehyd erzeugt Symptome wie z.B. Asthma, Gewichtsverlust, anhaltender Schnupfen, Ohrensausen, Haarausfall und vieles mehr.

Vorsicht sollte man auch walten lassen, wenn Vollholzmöbel z.B. aus Asien importiert werden. Keiner weiß genau, ob diese Produkte nicht bereits im Ursprungsland mit Holzschutzmittel behandelt worden sind.

Es werden mittlerweile auch Möbel verkauft, die zum Teil aus alten Eisenbahnschwellen hergestellt sind. Über mögliche Schadstoffbelastungen durch Fungizide oder Insektizide kann man hier nur spekulieren. Selbst die bei jungen Leuten so beliebten Einrichtungsgegenstände aus Europaletten können mit Pestiziden belastet sein. Deshalb gilt: Lieber die Finger weg lassen von solchen fragwürdigen Produkten.

Wie erkennt man „wohngesunde“ Möbel

Auf dem Möbelmarkt kursieren diverse Gütesigele und Label. Die wenigsten davon sind jedoch aussagekräftig bzw. ausreichend. Manche Siegel vergeben sich die Hersteller oder deren Verbände auch selbst. Was dabei herauskommt, kann man sich denken.

Das „Goldene M“ erfüllt einen Mindestqualitätsstandard, den andere Siegel nicht unbedingt haben. Allerdings sind die Schadstoffanforderungen gemäß den Maßstäben von z.B. „ÖKO-Test“ nicht streng genug.

Auch die Bezeichnung „schadstoffgeprüft“ (z.B. von TÜV Rheinland LGA) heißt noch lange nicht „Schadstoff-frei“. Lediglich Stoffe die z.B. eindeutig krebserzeugend, erbgutverändernd oder fortpflanzungsgefährdend sind, sowie einige Schwermetalle wie Cadmium und Blei dürfen in den so geprüften Möbeln nicht vorhanden sein. Hier würde man sich weitere Reglementierungen wünschen.

Mit kleinen Einschränkungen sind die Gütesiegel des „Eco-Instituts“ oder von „ÖkoControl“ durchaus empfehlenswert.

Am besten verwenden Sie Vollholz aus heimischen Baumarten und lassen die Möbel beim Schreiner Ihres Vertrauens anfertigen. Mittlerweile gibt es auch einige Händler oder Manufakturen, die Holzmöbel unter ökologischen Gesichtspunkten anfertigen und vertreiben. Verzichten Sie stattdessen auf billige Industrieware aus Spanplatten.

Dieser Artikel wurde verfasst von: Steffen Schütt, Dipl.-Ing. (FH), Baubiologe IBN (Hausdiagnose-Linsengericht)

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