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19. März 2024
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Feuchtigkeitsschäden und Schimmel in Wohnung und Gartenhaus?

Ein modriger Geruch in der Wohnung oder dunkle Flecken an Decken und Wänden des Gartenhauses weisen nicht nur auf ein hygienisches Problem im Gebäude hin. Es sind erste Anzeichen für eine Schimmelbildung und deuten damit auf eine Gefahr für die Gesundheit der Bewohner hin. Die Ursache liegt oft in baulichen Mängeln. Doch auch ein falsches Lüftungsverhalten der Bewohner kann Schimmel im Haus hervorrufen.

Feuchtigkeit, ausreichend Nährstoffe und Temperatur: So kommt es zu Schimmelbefall

Als Nährboden für Schimmelpilze können die unterschiedlichsten Materialien dienen, von Holz über Tapeten und Teppichböden bis hin zu Textilien und Leder. Sogar auf Zement und Beton kann Schimmel entstehen, vor allem dann, wenn es infolge unterschiedlicher Temperaturen der Bauteile zur Kondensation (Bildung von Tauwasser) in oder auf den Materialien kommt. Zu den häufigsten Ursachen zu Schimmel in der Wohnung oder im Gartenhaus zählt erhöhte Feuchtigkeit.

Diese entsteht entweder durch direkten Wassereintritt:

  • bei defekten Dächern, Dachrinnen oder Fallrohren
  • bei Rissen im Mauerwerk
  • nach Baumaßnahmen, wenn die Bauteile ungenügend ausgetrocknet sind
  • infolge von Rohrbrüchen
  • nach Überschwemmungen

Feuchtigkeit liegt aber auch in der Raumluft und kann zu Schimmel führen, wenn sie nicht aus dem Raum entweichen kann:

  • bei unsachgemäßem Heizen und Lüften (vor allem bei gut gedämmten Gebäuden)
  • bei unzureichender Wärmedämmung im Altbau
  • infolge von Baufehlern, wie Wärmebrücken

So können Sie Feuchtigkeitsschäden vorbeugen

Um ein Gebäude frei von Schimmel zu halten, sind bauseitige Vorkehrungen zu treffen. Ein neu errichtetes Gebäude muss dem aktuellen technischen Standard entsprechen, Sanierungsmaßnahmen von Altbauten müssen fachgerecht durchgeführt worden sein. Darüber hinaus ist auch ein vernünftiges Verhalten der Hausbewohner nötig.

Bauliche Vorkehrungen zur Vermeidung von Feuchtigkeitsschäden

Viele bauliche Regelungen zielen auf die Vermeidung von Feuchteschäden ab: Die Handwerklichen Richtlinien zur Konstruktion von Dächern verhindern den Eintritt von Regenwasser; Wände müssen vor Schlagregen geschützt sein; der Boden ist gegen aufsteigende Feuchte abzudichten; Es muss ein Mindestwärmeschutz gegeben sein; Installationen müssen wasserdicht ausgeführt sein.

Nach Baufertigstellung muss zudem darauf geachtet werden, dass alle Bauteile gut austrocknen, bevor das Gebäude bewohnt wird. Daher ist in der ersten Zeit eine intensive Entlüftung mithilfe mechanischer Geräte notwendig. Alle Zu- und Abluftsysteme im Gebäude müssen an die Feuchtigkeitsquellen in der Wohnung angepasst werden. Wohnbereiche mit großem Feuchteanfall, wie Küchen oder Sanitärräume müssen mit Abluftventilatoren für eine Bedarfslüftung ausgestattet sein.

Verhalten der Bewohner zur Verringerung der Feuchte in den Räumen

In Wohnräumen sollte die Luftfeuchtigkeit in der Raumluft 70 % und an der Wandoberfläche 80 % nicht überschreiten. Vor allem in wenig beheizten Räumen kann sich Feuchtigkeit an den Wänden bilden, ebenso an der Innenseite von schlecht gedämmten Außenwänden. Mit gezieltem Lüften und Heizen lässt sich die Luftfeuchtigkeit im Raum reduzieren.

Das können die Hausbewohner tun, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden:

  • Mehrmals täglich Stoßlüften: Jeder bewohnte Raum sollte ein bis zweimal täglich 5 bis 10 min bei weit geöffnetem Fenster gelüftet werden.
  • Immer lüften, wenn Wasserdampf entstanden ist
  • Nach dem Duschen das Wasser von den Wänden entfernen und nasse Handtücher trocknen
  • Türen zwischen unterschiedlich beheizten Räumen geschlossen halten, da sich sonst an den kälteren Stellen Feuchtigkeit sammelt (Kondensatoreffekt)
  • Möbelstücke mindestens 10 cm von den Außenwänden abrücken

So lassen sich Feuchtigkeitsschäden und Schimmel beseitigen

Besteht der Verdacht, dass sich in der Wohnung Schimmel gebildet hat, dann sind die betreffenden Räume gründlich zu untersuchen, um die Ursache des Problems zu ergründen. Dann müssen nötigenfalls auch Hohlräume hinter Verschalungen geöffnet werden. Bei starkem Schimmelbefall ist eine professionelle Sanierung nötig. Oberflächliche Schäden und Beschädigungen, wenn die befallene Fläche eher klein ist (bis zu einem halben Quadratmeter), lassen sich einfacher beheben. In jedem Fall muss aber die Ursache, die zur Bildung des Schimmels geführt hat, restlos beseitigt werden.

Glatte Oberflächen, wie Glas, Metall oder Keramik, lassen sich einfach mit Wasser und normalem Haushaltsreiniger reinigen. In porösen Materialien, wie Tapeten oder Gipskartonplatten, kann der Schimmel hingegen tiefer eingedrungen sein. Die befallenen Bauteile sollten daher ausgebaut und entsorgt werden. Auch schimmelige Silikonfugen müssen entfernt werden. Sind Holzteile nur oberflächlich befallen (normale Holzbläue), dann besteht kein Sanierungsbedarf. Eine aktiv befallene Holzoberfläche muss aber gründlich abgeschliffen werden.

Einrichtungsgegenstände können Sie oberflächlich feucht abwischen und mit Wasserstoffperoxid, Isopropanol oder einem 70 bis 80 %-igen Ethylalkohol desinfizieren. Von Schimmel befallene Polstermöbel lassen sich in den meisten Fällen nur noch entsorgen. Damit die Schimmelsporen nach der Sanierung nicht in der Wohnung bleiben, müssen alle entsorgten Materialien sowie gebrauchte Reinigungstücher sofort in Plastiksäcken gepackt und dicht verschlossen werden.

Was können Sie als Hauseigentümer tun?

Für den Hauseigentümer ist es schwierig, den Feuchtigkeitsstatus in einer vermieteten Wohnung im Blick zu behalten. Denn eine laufende Kontrolle ist vor allem bei einer langfristigen Vermietung nicht möglich. Daher ist es umso wichtiger, vor der Übergabe einer Wohnung an einen Neumieter alle möglichen Vorkehrungen zu treffen, um eine übermäßige Feuchtigkeitsbildung in den Räumen zu verhindern.

So können Sie als Hauseigentümer vermehrter Feuchtigkeitsbildung vorbeugen:

  • Denken Sie beim Renovieren einer Wohnung an den Einbau einer mechanischen Abzugslüftung mit Feuchtigkeitssensor.
  • Statten Sie Küchen mit einem hochwertigen Dunstabzügen aus.
  • Lassen Sie zentrale Lüftungsanlagen im Gebäude regelmäßig warten.
  • Informieren Sie ihre Mieter über ein effizientes Lüftungsverhalten.

In den Fachbüchern und Arbeitsmaterialien bspw. von Haufe erhalten Sie nicht nur wertvolle Informationen zum Ausbau und zur Modernisierung von Mietgebäuden. So zum Beispiel im Vermieter-Ratgeber von Matthias Nölke. Sie finden dort auch rechtliche Tipps zum Umgang mit dem Mieter. Denn wenn dieser erste Vermutungen über mögliche Feuchtigkeitsschäden äußert oder gar über auftretenden Schimmel klagt, ist nicht nur rasches Handeln gefragt. Dann kann aufgrund einer aufwändigen Sanierung auch ein Anspruch auf eine Ersatzwohnung im Raum stehen. Die Feuchtigkeitssanierung kann dann oft nur mit hohen Zusatzkosten erfolgen.

Für ein optimales Raumklima im Mietobjekt

Feuchtigkeit ist ein ernsthaftes Problem in Wohnräumen, das es zu minimieren gilt, bevor es zur Schimmelbildung kommt. Denn Schimmelbefall stellt nicht nur einen Mietmangel wegen schlechter Hygiene dar, er kann auch zu Erkrankungen der Bewohner führen. Um Streitigkeiten mit dem Mieter zu vermeiden, empfiehlt es sich daher, die Wohnung vor der Übergabe gezielt auf Feuchtigkeitsschäden zu untersuchen und den Mieter von optimal gedämmten Gebäuden über das richtige Lüften der Räume zu informieren.

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