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26. April 2024
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Die häufigsten Ursachen für Schimmel in der Wohnung
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Die häufigsten Ursachen für Schimmel in der Wohnung

Die Ursache für Schimmel in der Wohnung muss man finden. Nur so können Sie das Problem langfristig lösen. Das Hauptmerkmal bei Schimmelbildung ist stets zu viel Feuchtigkeit in der Raumluft oder in den Bauteilen. Durch Schimmelpilze ausgelöste gesundheitlichen Probleme wie Allergien, Asthma oder andere Atemwegserkrankungen sind dann oft die Folgen.

Schimmelbefall in luftdichten Häusern

Erhöhte Feuchtigkeit und Schimmel hängen zusammen:

Bei einer Luftfeuchtigkeit in der Heizperiode von ca. 40-45 % und den üblichen Raumtemperaturen von 22-24 °C ist das Feuchte – Risiko für Schimmelbildung relativ gering. Ein kontinuierlicher Luftaustausch mit der trockenen Außenluft ist Voraussetzung für dieses ideale Raumklima. In älteren, unsanierten Gebäuden tritt diese Feuchte – Ursache für Schimmel in der Wohnung nicht auf: Hier „zieht“ es oft regelmäßig durch diverse Fugen oder undichte Fenster. Dabei kann die feuchtwarme Raumluft nach draußen entweichen und wird so durch die trockene Außenluft ersetzt. Dieser „natürliche Luftwechsel“ fehlt bei modernen Häusern. Hier müssen die Bewohner nun nachhelfen: Mehrmals tägliches Stoß – Lüften auf Durchzug (für jeweils 5-10 Minuten, je nach Außentemperatur) oder der Einbau von Lüftungsanlagen vermindern das Schimmel – Risiko schon erheblich. Weiterhin sollten Sie potentielle Feuchtequellen im Haus finden und stets auf ein Minimum reduzieren.

Neubaufeuchte als Ursache für Schimmel in der Wohnung

Im Neubau müssen einige tausend Liter Anmachwasser in Putzen, Mörtel oder Beton erst einmal austrocknen. Weiterhin können Regenfälle in der Rohbauphase für eine zusätzliche Durchfeuchtung sorgen. Das führt zu einem feuchten Raumklima und ist eine Hauptursache für Schimmelbildung in neu errichteten Häusern.

Eine massive Betondecke benötigt z.B. bis zu sieben Jahren, damit sie zur Ausgleichsfeuchte abtrocknen kann. In dieser Zeit befeuchtet sie angrenzende Bauteile und die Raumluft erheblich. Insbesondere Wasserdampf – undurchlässige Bodenbeläge (Vinyl, PVC) oder Wandanstriche (latexfarben, Dispersionsfarben) verzögern das Austrocknen zusätzlich.

Leider ist es nicht mehr üblich, den Rohbau über den ersten Winter durchtrocken zu lassen: Das reduzierte die Schimmel – Gefahr erheblich. Deshalb muss man besonders in den ersten Monaten sehr intensiv heizen, heizen und nochmals heizen, sowie lüften, lüften und nochmals lüften. Nur so können Sie die Feuchtigkeit reduzieren und den Schimmel vermeiden.

Bauliche Mängel und Konstruktionsfehler

Die warme Raumluft kondensiert zunächst an kühleren Bauteilen. Genauso wie an einem beschlagenen (kühlen) Spiegel im Badezimmer bei erhöhter Luftfeuchtigkeit (z.B. nach dem Duschen).

An diesen und anderen sogenannten Wärmebrücken finden wir oft Schimmelbildung an den raumseitigen Oberflächen:

  • Schlecht gedämmte Außenfassaden.
  • Nicht isolierte Rollladenkästen.
  • Deckenauflager, Erker, Vorsprüngen, thermisch nicht getrennte Balkone.
  • Flachdächer.
  • Ungedämmte Kellerdecken.
  • Kanäle und Schächte.

Hier muss man in erster Linie durch geeignete Isolierungsmaßnahmen (oder manchmal durch stärkeres heizen) höhere Oberflächentemperaturen erreichen. Das Verhindert eine Befeuchtung dieser Bauteile durch Kondenswasser mit anschließendem Schimmelbefall.

Selbstverständlich ist darauf zu achten, dass kein Wasser in die Bausubstanz eintritt. Undichte Dächer, Aufsteigende Feuchtigkeit in Bodenplatten oder Kellerwänden, Rohrbrüche, schadhafte Leitungsdurchführungen in den Außenwänden oder Spritzwasser beim Duschen sind nur einige Aspekte, die zu Schimmel führen. Oft unbemerkt über Jahre. Sie sollten deshalb Ihr Haus regelmäßig auf solche potentiellen Schadensquellen hin untersuchen.

Verhaltensweisen der Wohnungsnutzer

Besonders in Mietwohnungen kommt es immer wieder zum Streit mit dem Vermieter, wer die vorhandene Schimmelbildung verursacht hat. Die Wahrheit finden wir oft mittendrin. Denn nicht selten treffen bauliche Mängel und das Nutzerverhalten der Bewohner zusammen.

Vermeiden Sie deshalb eine zu hohe Luftfeuchtigkeit und Schimmelbefall in Ihrer Wohnung durch:

  • Regelmäßiges Stoß – Lüften auf Durchzug, insbesondere nach dem Baden, Duschen Kochen usw.
  • Möglichst keine Wäsche trocken oder Wäsche waschen.
  • Kochen nur mit Dunstabzugshaube (Abluft nach draußen).
  • Zu viele Zimmerpflanzen, Aquarien, Luftbefeuchter, Zimmerbrunnen.
  • Zu geringes heizen.

Dieser Artikel wurde verfasst von: Steffen Schütt, Dipl.-Ing. (FH), Baubiologe IBN (Hausdiagnose-Linsengericht)

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