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19. März 2024
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Warum Mieter nicht auf eine Rechtsschutzversicherung verzichten sollten

Wer zur Miete wohnt, ist niemals vor Streitigkeiten mit dem Vermieter sicher. Schnell kann der Vermieter einem Mieter wegen Eigenbedarf kündigen, aber auch die Miete unangemessen erhöhen, auch wenn er am Zustand der Wohnung nichts verbessert. Häufig enden solche Streitigkeiten vor Gericht. Das kann richtig teuer werden. Um sich vor den Kosten bei Rechtsstreitigkeiten zu schützen, sollten Mieter eine Mietrechtsschutzversicherung abschließen. Bei den meisten Versicherungen kann sie als Baustein zur Privatrechtsschutzversicherung vereinbart werden. Eine Alternative zu einer Mietrechtsschutzversicherung kann die Mitgliedschaft in einem Mieterschutzbund sein.

Warum ist eine Mietrechtsschutzversicherung wichtig?

Ärger mit dem Vermieter kann für Mieter richtig teuer werden, beispielsweise bei einer unangemessenen Mieterhöhung, Kündigung wegen geringer Versäumnisse, wenn der Mieter mit der Mietzahlung kurz im Rückstand ist, oder bei einer Kündigung aufgrund von Eigenbedarf. Auch fehlerhafte Betriebskostenabrechnungen, mit denen Vermieter hohe Nachzahlungen verlangen, sind nicht nur ärgerlich, sondern können auch teuer werden, wenn die Probleme vor Gericht enden. Um ihre Interessen gegenüber dem Vermieter durchzusetzen, benötigen Mieter einen guten Anwalt. Er ist teuer, vor allem, wenn der Streit vor Gericht endet. Um sich vor solchen Kosten zu schützen, sollten Mieter nicht auf eine Rechtsschutzversicherung verzichten. Sie tritt auch dann ein, wenn der Streit außergerichtlich geregelt werden kann. Auch Ärger mit den Nachbarn, beispielsweise ständiger Lärm oder andere Belästigungen, kann mitunter nur über einen Anwalt beseitigt werden. Auch in solchen Fällen ist eine Rechtsschutzversicherung wichtig.

Wann tritt eine Rechtsschutzversicherung für Mieter ein?

Wann die Rechtsschutzversicherung für Mieter eintritt und was sie abdeckt, hängt vom gewählten Tarif und dem vereinbarten Leistungsumfang ab. Häufig können unterschiedliche Tarife gewählt werden, die verschiedene Leistungen enthalten. In jedem Fall sollten jedoch

  • Anwaltskosten
  • Prozesskosten, wenn der Fall vor Gericht endet
  • Kosten für Gutachter
  • Auslagen der Zeugen
  • Kosten für notarielle Dokumente

enthalten sein. Weitere Leistungen können vereinbart werden, beispielsweise die Kosten für eine Mietrechtsberatung, die auch telefonisch erfolgen kann. Bei Problemen mit dem Vermieter kann sich der Mieter häufig an eine Anwaltshotline wenden und erhält eine kostenlose Erstberatung. Sinnvoll ist auch eine Kostenübernahme bei einer Mediation als Alternative zu einem Anwalt. Eine solche Leistung muss häufig zusätzlich vereinbart werden.

Die Rechtsschutzversicherung für Mieter ist zumeist ein Versicherungsbaustein für eine Privatrechtsschutzversicherung. Häufig handelt es sich um den Baustein Wohnen, der auch Besitzer von Eigentumswohnungen und Grundstücken absichert. Nicht versichert sind Kosten von Vermietern, wenn es zu Streitigkeiten mit den Mietern kommt. Vermieter sollten eine Vermieterrechtsschutzversicherung abschließen, um sich vor den Kosten bei Streitigkeiten mit ihren Mietern zu schützen.
Die Mietrechtsschutzversicherung kann bei verschiedenen Problemen eintreten:

  • ungültige Klauseln im Mietvertrag
  • Kündigung wegen Eigenbedarfs
  • Mieterhöhungen in inakzeptabler Höhe
  • fehlerhafte Nebenkostenabrechnung, die vom Vermieter nicht korrigiert wird
  • Feuchtigkeitsschäden oder Schimmel in der Wohnung
  • wenn der Vermieter bei Auszug des Mieters die Mietkaution einbehält
  • wenn der Vermieter nicht zu einer Mietminderung bereit ist, da die Wohnung des Mieters erhebliche Mängel aufweist
  • das Finanzamt bei der Steuererklärung Teile der Betriebskosten nicht berücksichtigt
  • der Nachbar Anlass für Ärger gibt.
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pixabay

Was ist beim Abschluss einer Mietrechtsschutzversicherung wichtig?

Die wenigsten Versicherer bieten eine Mietrechtsschutzversicherung als eigenständige Versicherung an. Mieter müssen eine private Rechtsschutzversicherung abschließen und die Miet- oder Wohnrechtsschutzversicherung als Tarifbaustein wählen. Bei vielen Versicherern können verschiedene Tarife gewählt werden. Der Basistarif enthält die Grundleistungen, während ein Komfort- oder Premiumtarif zwar teurer ist, aber noch mehr Leistungen enthält, beispielsweise auch Schadenersatzansprüche gegen Dritte oder den Spezial-Straf-Rechtsschutz, der auch bei unterstelltem Vorsatz greift.
Beim Abschluss einer Mietrechtsschutzversicherung sollten Mieter noch auf weitere Faktoren achten:

  • Höhe der Selbstbeteiligung im Schadensfall, die sich auf die Höhe der Prämien auswirkt
  • Wartezeit, die zumeist drei Monate beträgt, während der die Versicherung im Schadensfall noch nicht greift
  • maximale Versicherungssumme als Deckungssumme im Schadensfall
  • Möglichkeit der kostenlosen Beratung per Telefon.

Bei den meisten Versicherungen gilt eine Wartezeit. Es gibt auch Angebote ohne Wartezeit, bei denen die Versicherung im Schadensfall sofort nach Abschluss eintritt.

Was darf eine Mietrechtsschutzversicherung kosten?

Wie teuer eine Mietrechtsschutzversicherung sein darf, hängt vom Anbieter und vom gewählten Tarif ab. Auch die Zahl der versicherten Personen, je nachdem, ob ein Single- oder ein Familientarif gewählt wird, wirkt sich auf die Höhe der Prämien aus. Günstiger können die Prämien werden, wenn sie einmal jährlich statt monatlich oder quartalsweise gezahlt werden. Auch die Selbstbeteiligung und die vereinbarten Bausteine wirken sich auf die Höhe der Prämien aus. Die Prämien können weiterhin abhängig vom Alter und vom Wohnort des Versicherungsnehmers sein. Pauschale Angaben über die Höhe der Prämien sind daher nicht möglich. Ein Versicherungsvergleich bietet einen Überblick über die Prämien und die enthaltenen Leistungen. Er zeigt die Prämien bei den einzelnen Versicherungen, nachdem der Nutzer die geforderten Angaben gemacht hat.

Alternative zur Rechtsschutzversicherung: Mitgliedschaft im Mieterschutzbund

Die Mitgliedschaft in einem Mieterschutzbund stellt eine Alternative zu einer Mietrechtsschutzversicherung dar und ist zumeist günstiger. Der Mieterschutzbund vertritt die Interessen der Mieter. Ohne Wartezeit bekommen Mieter bei Problemen mit dem Vermieter anwaltliche Hilfe. In den Mitgliedsbeiträgen ist eine persönliche anwaltliche Beratung enthalten. Endet der Streit vor Gericht, müssen Mieter meist noch einen zusätzlichen Betrag zahlen.

Fazit

Eine Mietrechtsschutzversicherung kann zumeist als Baustein zu einer Privatrechtsschutzversicherung vereinbart werden und schützt Mieter bei Streitigkeiten mit dem Vermieter. Die Höhe der Prämien ist von verschiedenen Faktoren abhängig, darunter von der Selbstbeteiligung. Die meisten Mietrechtsschutzversicherungen greifen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten.

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