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19. April 2024
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Sie möchten bauen - Zuerst Grundstück analysieren - Grundstücksanalyse
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Sie möchten bauen? Zuerst Grundstück analysieren!

Vielen Menschen träumen davon, sich ein eigenes Haus zu bauen. Hierfür benötigt man als erstes einen geeigneten Bauplatz oder Grundstück. Vor dem Kauf sollten Sie sich jedoch über einige Punkte Gedanken machen. Schließlich möchte man an diesem Ort idealerweise mehrere Jahrzehnte verbringen. Außerdem steigert ein gut gewähltes Grundstück auf lange Sicht den Wiederverkaufswert der Immobilie. Auch dieser Aspekt spielt beispielsweise bei der Finanzierung durch die Banken eine Rolle.

Die Lage des Grundstücks ist entscheidend

Man sollte die Lage eines potentiellen Baugrundstücks so wählen, dass sie sowohl den derzeitigen, als auch den längerfristigen Ansprüchen genügen. Die vertretbare Fahrt zur Arbeitsstätte ist genauso wichtig wie der spätere Erholungsfaktor im Ruhestand.

Den meisten Menschen ist neben einer guten Verkehrsanbindung die räumliche Nähe zu

  • Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten
  • Ärzten und andere medizinische Dienstleistern
  • Arbeitsplätzen
  • Einkaufsmöglichkeiten (Supermärkte, Bäckerei, Metzgerei, Frisör)
  • Öffentlichen Verkehrsmitteln mit einer akzeptablen Taktung
  • Naherholungsgebiete (Wälder, Seen)

sehr wichtig.

Dennoch sollten Sie bei dieser ersten Grundstücksanalyse auch mögliche Einflüsse wie

  • Verkehrslärm durch nahegelegene Fernstraßen, Großparkplätze, Bahntrassen, Einflugschneisen von Flughäfen
  • Gefahr durch umstürzende Bäume, welche zu dicht am Gebäude stehen
  • Lärm- und Geruchsbelästigung durch Industrie- und Handwerksbetriebe, Gastronomie, stark frequentierte Ausflugsziele
  • Lärm und Schattenwurf von Windrädern
  • Gefahren durch Hochwasser, Überschwemmungen oder andere Naturgewalten

in Betracht ziehen.

Schauen Sie sich deshalb die Umgebung zum Grundstück ruhig an mehreren Tagen an (Werktags und am Wochenende, ggf. auch spät abends). So können Sie sich vor dem Kauf ein besseres Bild machen und müssen sich hinterher nicht ärgern.

Grundstücksanalyse durch einen Baubiologen

Bei der Grundstücksanalyse durch einen Baubiologen betrachtet dieser Experte einige negative Umwelteinwirkungen.

Diese wesentlichen Störungen sollte man vorsorglich aus Gesundheitsgründen untersuchen lassen:

  • Strahlenbelastung (=Elektrosmog) durch Mobilfunkmaste und andere Sendeanlagen.
  • WLAN-Strahlung von Nachbargebäuden.
  • Elektromagnetische Strahlung von Hochspannungsleitungen, Bahnstromleitungen und anderen. Versorgungsleitungen in der Straße.
  • Wasseradern und andere Erdstrahlen wie Verwerfungen oder Geländebrüche.
  • Radongas (natürlich vorkommendes, aber radioaktives Bodengas).

Im Rahmen einer solchen Grundstücksanalyse möchte der Baubiologe etwaige „Schwachpunkte“ auf dem Bauplatz aufspüren. Denn nur ein „gesundes“ Grundstück führt zum Wohlbefinden der späteren Bewohner. Die Erkenntnisse der Bauplatzuntersuchung kann dann der Architekt bei der weiteren Haus – Planung einfließen lassen. Beispielsweise findet man so den besten Platz für sein Schlafzimmer –  Sie vermindern so schon einmal das Risiko, dass Sie später auf einer Wasserader schlafen müssen. Weiterhin kann man bereits jetzt abschirmmaßnahmen gegen Elektrosmog aus Sendemasten einplanen. Das spart später Zeit und Geld.

Solche Grundstücksanalysen durch einen Baubiologen dienen also in erster Linie der Gesundheitsvorbeugung. Am besten setzt man diese Untersuchung an, bevor Sie Ihren Traum – Bauplatz kaufen.

Grundstücksanalyse durch einen Geologen

Die Grundstücksanalyse durch einen Geologen liefert Daten über die Beschaffenheit und die Tragfähigkeit des Bodens. Die so erhaltenen Werte sind unentbehrlich für die Dimensionierung und Auslegung z.B. der Fundamente. Bei unterschiedlicher Boden-Tragfähigkeit unterhalb des zu errichtenden Gebäudes (bodenmechanische Störungen) entstehen häufig Risse im Haus durch ungleichmäßige Setzungen. Das muss bestmöglichst verhindert werden. Auch den Einfluss des Grundwassers sollte man stets beim Bauen eines neuen Gebäudes berücksichtigen.

Dieser Artikel wurde verfasst von: Steffen Schütt, Dipl.-Ing. (FH), Baubiologe IBN (Hausdiagnose-Linsengericht)

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